Dieses Foto wurde während des New Yorker Schüler Retreats gemacht, an dem Lopön Ögyen Tanzin Rinpoche über die Geschichte des gö kar chang-lo’i dé (gos dKar lCang lo’i sDe) und seine Wurzeln in der Mahasiddha Tradition des antiken Indien lehrte. Lopön Ögyen Tanzin Rinpoche ist ein persönlicher Freund von Ngak’chang Rinpoche und Khandro Déchen und ihre Gespräche in Bezug auf die Geschichte der Nyingma war von großem Interesse für ihre Apprentices und Ngak’phang Schüler.
Bei dieser Gelegenheit gab Lopön Ögyen Tanzin Rinpoche (sLob dPon o rGyan bsTan ’dzin rin po che) einer großen Gruppe von Ngak’chang Rinpoche and Khandro Déchens Apprentices und Schülern die ‚Haargelübde‘ als Wegbereiter für die Vajrayana Ordination – und demzufolge werden sie nie mehr in ihrem Leben ihre Haare schneiden. Die ‚Haargelübde‘ wurden von Lopön Ögyen Tanzin Rinpoche aus dem von ihm gehaltenen Düd’jom gTér gegeben; sie sind ein wichtiger Aspekt der gö kar chang lo Tradition, so wie das Scheren des Kopfes ein wesentlicher Aspekt der monastischen Tradition ist. Auf der äußeren Ebene repräsentiert ungeschnittenes Haar das Prinzip der Transformation innerhalb des Vajrayana, so wie das Scheren des Kopfes das Prinzip der Entsagung im Sutrayana repräsentiert. Auf der inneren Ebene repräsentiert das Haar eines Ngakpas die Dakinis und das Haar einer Ngakma repräsentiert die Dakas. Zudem wird jedes Haar als heilig wie ein individueller Daka oder eine individuelle Dakini erachtet und niemals weggeworfen. Diese Sicht zu halten ist Teil der visionären Realität, in der alle visionären Phänomene ein Aspekt des Kyil’khor des Yidams sind und in dem jeder Ton das Mantra des Yidams ist. Die ‚geheimen‘ und ‚ultimativen‘ Aspekte der Haargelübde werden so lange nicht offen diskutiert bis man die Gelübde genommen hat.